Montag, 16. März 2015

Hara

Die Praxis des Hara ist für die integrale Entwicklung wesentlich. Karlfried Graf Dürckheim, Gründer der Schule der Initiatischen Psychologie, in der ich meine Ausbildung zum Psychotherapeuten absolvierte, betrachtet den Menschen in seiner Gesamtheit: den Körper als auch den Geist und seine Seele.

Ich lehre nun schon seit 30 Jahren meinen Patienten durch Taichi Chuan, Qi Gon und Zen Meditation diesen lebenswichtigen Bereich, der zwei Finger breit unter dem Bauchnabel liegt, in Form eines Kreises, wie ein 5 cm breiter Gürtel, der den vorderen, seitlichen und hinteren Bereich umfasst,  zu entwickeln.

Durch das “exertitium ad integrum”, ein Begriff, der von Professor Dürckheims Ehefrau eingeführt wurde, ist es möglich das Hara zu einer „integralen“ Ebene zu entwickeln.
  
Für das japanische Volk ist es die wichtigste Basis des Lebens, es ist dort, wo die Lebensenergie gespeichert wird. Für die Japaner hat eine geschwächte Person kein Hara, „ Hara no nai Hito“.


Ohne Energie kann es weder eine  persönliche Wandlung  noch eine Veränderung  der Welt geben. Wenn ein Mensch geschwächt ist, das Erste was getan werden sollte, ist an seinem Hara zu arbeiten, bzw. seine Energie wiederzugewinnen und zu speichern.

Wenn eine Person in ihrer mentalen Welt eingekapselt ist, im Teufelskreis der Gedanken ihrer Probleme verharrt, das heisst, wenn der Archetypus   ihrer  Psyche  so übermächtig wird, sodass ihr Bewusstsein es nicht ertragen kann, wird ein konstanter Energieverbrauch verursacht, weil in diesem Fall  sich das Bewusstsein übermässig anstrengen muss um das psychische Gleichgewicht zu erhalten.

Auf der anderen Seite, nur wenn wir  die Seele aus einem integralen Aspekt behandeln, können wir das Hara verbessern und entwickeln. Weil Hara nicht nur körperlich ist, sondern auch eine starke psychologische Komponente hat.

Der Wanderer in seiner Seele,  muss Schritt für Schritt lernen einer inneren Instanz, welche sich auf einer anderen Seite, ausserhalb seines Geistes befindet, zu vertrauen.




Das Hara ist nicht nur physisch, es ist ein Platz der Seele der in tragischen Momenten Schutz, Ruhe und Sicherheit gibt, obwohl die gelebte Realität in diesen Momenten traumatisch sein könnte. Nur dort kann man sagen, dass die Person mit seinem Hara verwurzelt ist, dass sie Hara hat. Jähzornige, ängstliche, nervöse, etc. Menschen,  die schnell ihre Mitte verlieren, ihre  Vernunft, die  voreilig und fälschlicherweise reagieren, haben kein Hara.
  
Es ist einige Jahre her, dass die Welt beobachten konnte, wie die Betroffenen der Tragödie in Fukushima mit Souveränität und Ruhe in den Reihen standen, wo Hilfsmittel und Lebensmittel ausgeteilt wurden.

Die Übung des Haras,   verlangt vom Übender aus seiner Ebene des Integralen, also sowohl physisch wie seelisch, in  seinen inneren Raum zu gehen, dies ist das Fundament der Initiatischer Therapie. Das „Exertitium ad Integrum“ soll jeden Tag verrichtet werden, sodass die Peson die übt, also diejenige die sich in einem inneren Entwicklungsprozess befindet, sich in  den „Ad Integrum Übenden“ verwandelt.



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