Sonntag, 17. Februar 2013

Die Neurodermitis und die Psoriasis, nach Carl Gustav Jung

Als  zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts Freud und Jung  zu entdecken begannen, dass  hinsichtlich  der Erkrankungen der Psyche schwere Probleme existieren  beziehungsweise als sie die Existenz einer psychischen Instanz enthüllten, die zu jener Zeit noch unbekannt war, das sogenannte Unbewusste, verursachte dies einen  enormen Aufruhr und zur gleichen Zeit eine anfängliche Ablehnung seitens der Welt der medizinischen Wissenschaft.
Heutzutage zeigt sich eine gegensätzliche Tendenz, da man in der Seele die Ursache  der meisten physischen Krankheiten sieht und dies ein Grund ist, warum eine  Zusammenarbeit zwischen Medizin und Psychologie unerlässlich geworden ist. Heute wissen wir , dass psychische Probleme verbunden mit Traurigkeit, Zorn und Angst schwere klinische Erkrankungen  verursachen und verschlechtern.
Um eindeutiger den Einfluss des Geistes auf den Körper zu verstehen reicht es die Naturkatastrophe von 1995 , das Erdbeben in Japan zu analysieren, in dem fast 6000 Menschen starben. Viele der Überlebenden entwickelten Hautkrankheiten oder bereits vorhandene Krankheiten verschlechterten sich. Siehe Artikel vom Angelika Bauer-Delto.
Es wurden verschiedene Studien durchgeführt die belegten, dass  Menschen die an Psoriasis oder Neurodermitis leiden traumatische Erlebnisse durchgemacht haben und sich das Krankheitsbild verschlechtert, wenn die Person einer starken emotionalen Last ausgeliefert ist zum Beispiel während eines Schul- oder Universitätsexamens , in Konfrontationen aufgrund von Konflikten mit Familienangehörigen, Arbeitskollegen, Erlebnisse verbunden mit Agressionen oder Angst, etc.

Bild von Dr. Amadeu Brigas
Diese Hautkrankheit ist eine Autoimunerkrankung. Der menschliche Körper entwickelt eine Überproduktion an  Zellen, als ob er zwischen sich und der Welt ein Schutzschild konstruieren wollte. Er befindet sich in einem psychischen Alarmzustand,  der Körper wird durch die Seele beeinflusst, welche symbolisch durch die Haut leidet  oder schreit.
Aus Sicht der konventionellen Medizin wissen wir heute, dass das Hormon Kortisol den Entzündungen, die durch ein Übermass an Adrenalin und Noradrenalin verursacht werden entgegenwirkt. In Situationen von starker oder längerer Anspannung kann es vorkommen, dass der Körper nicht genug Kortisol produzieren kann und wenn der psychische Druck anhält wird sich das Problem verschlechtern/zuspitzen.

Diese Situation, in der die Person nicht in der Lage ist sich seinem Problem zu stellen, fordert eine enorme Anstrengung der Anpassung, was ihm starken Stress verursacht. Das tritt ein , wenn die Person das Problem ohne äussere Hilfe nicht lösen kann  und somit immer mehr seinen eigenen Zustand schwächt, der aus einem nicht gelösten Komplex aus der Kindheit oder aus dem Erwachsenenalter herzuleiten ist. Diese Situation führt dazu, dass das Imunsystem übertrieben und übermässig arbeitet. Wird eine hormonelle Veränderung hervorgerufen, reagieren die Nerven unverhältnismässig, der Herzschlag erhöht sich, der Blutdruck steigt oder fällt drastisch, der Körper bereitet sich zur Flucht vor.
Mittels  seiner Assoziationsexperimente erkannte Carl Gustav Jung in welchem Masse die Psyche den Körper beeinträchtigen kann. Seine ersten Experimente auf diesem Gebiet führte er im Jahre 1904 durch und konnte feststellen, dass wenn er seine Patienten bat  frei unter  mehreren Wörtern  ,die für dieses Experiment  ausgewählt worden waren zu assoziieren , dass sich unterschiedliche  Reaktionen im Körper zeigten, je nach emotionaler Intensität, die diesem Wort mit symbolischen Charakter entsprach.
Nach einer Auswahl unter den Wörtern machen diese es möglich die Existenz eines Komplexes zu erkennen, welcher Kern der Krankheit ist. Der Komplex ist in den meisten Fällen so unterdrückt, dass er sich von dem Bewusstsein abtrennt.
Ab 1905 bezog Jung das Galvanometer und den Marey Pneumograf mit ein, um die Reaktionen dieser Wörter im Körper zu messen . Dabei sah er, dass die Psyche nicht nur direkt die Haut beeinflusst, sondern auch das Atmungssystem. Jung legte Eektroden des Galvanometers an  Hände, Finger, Zehen, Gesicht, Füsse, Ohren und Nase der Patienten. Er konnte beobachten, dass es elektrische Reflexe gab , wenn der Patient mit den Wörtern seines Komplexes konfrontiert wurde, ebenso  wenn er mit starken Gefühlen wie Angst, Wut und Freude konfrontiert wurde. Damit erkannte Jung, dass  ein galvanischer physischer Reflex existiert, welcher durch einen psychischen Reiz ausgelöst wird und dass  dieser  die Atmung verändert. Wenn dieser Reiz konstant ist, spricht man von einem Komplex welcher, wenn nicht behandelt, in bestimmten Fällen Hautprobleme beeinflussen oder verschlechter kann, was in extremen Situationen zu Neurodermitis und Psoriasis führt.